Einrichtungsstile und Wohntrends 2023 - Eine Übersicht
“Mehr ist mehr” gemäß dem Granny-Style oder doch lieber minimalistisch mit vielen freien Flächen? Vintage, modern, skandinavisch, industriell oder Boho – unseren Wohnraum können wir vielfältig und nach verschiedenen Stilen gestalten und einrichten, damit wir uns in diesem wohlfühlen und uns in ihm wiedererkennen. Bereits im antiken Griechenland und im Römischen Reich wurde Wert auf eine ansprechende Gestaltung von Wohnräumen gelegt. Eine schöne Inneneinrichtung kann nicht nur unsere Lebensqualität steigern und die Seele beflügeln, sondern auch für Funktionalität im Alltag sorgen.
Auch wir, das MAGNA Atelier, bieten Tische und Accessoires an, die verschiedenen Einrichtungsstilen entsprechen – bei uns wird jeder Interieur-Enthusiast fündig. Dem Thema der Einrichtungsstile und ihrer Historie möchten wir uns deshalb in diesem Artikel widmen.
Was genau ist eigentlich ein Einrichtungsstil?
Wenn wir von einem Einrichtungsstil sprechen, beziehen wir uns auf die Art und Weise, wie ein Raum oder ein Gebäude gestaltet und eingerichtet wird. Ein Einrichtungsstil umfasst verschiedene Elemente wie Farben, Materialien, Formen, Möbel, Dekorationen und Beleuchtung, die miteinander kombiniert werden, um ein bestimmtes ästhetisches oder atmosphärisches Ziel zu erreichen. Der gewählte Einrichtungsstil kann die Stimmung und den Charakter eines Raumes stark beeinflussen und somit einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, sowie auf die Funktionalität eines Raumes haben. Und genauso individuell und einzigartig wie ein jeder Mensch ist, ist oft auch der eigene Einrichtungsstil. Trotzdem haben sich über die letzten Jahrhunderte bestimmte Stilrichtungen besonders hervorgetan, die einer großen Gruppe an Menschen gefallen haben.
Die Historie der Einrichtungsstile
Inneneinrichtung, die Gestaltung von Innenräumen, gibt es bereits seit vielen Jahrhunderten. Wenn man so will, wurde das erste Mal vor etwa 40.800 Jahren ein Wohnraum gestaltet – in der Höhle Cueva de El Castillo im spanischen Kantabrien wurden rote, schwarze und braune Abdrücke von Händen, Füßen und Fingern auf den Felswänden gefunden. Dies als Element eines Einrichtungsstils zu bezeichnen ist selbstverständlich weit hergeholt, aber die Höhlenmalerei zeigt uns, dass die Menschen in der Altsteinzeit bereits ein künstlerisches Verständnis hatten und die Fähigkeit besaßen, ihre Umgebung durch künstlerische Ausdrucksformen darzustellen.
Etwas später, im Römischen Reich und dem antiken Griechenland, hat die Inneneinrichtung, wie wir sie heute verstehen, eine große Rolle im Alltag gespielt. Über das „Römische Haus” haben wir bereits im Geschichtsunterricht in der Grundschule gelernt und manch einer träumt wohl heute noch von seinem eigenen Atrium.
Reisen wir ein wenig weiter in der Zeit, ins Mittelalter, waren es vorrangig Adelshäuser und Klöster, die aufwendig gestaltete Innenräume besaßen oder überhaupt gestalten konnten. Auch während des Barock und Rokoko wurden prächtige Schlösser und Paläste errichtet, in denen die Inneneinrichtung eine zentrale Rolle spielte.
Ein weiterer Vorreiter beim Thema der Einrichtung waren die Asiaten – im asiatischen Raum gibt es eine lange Tradition der Inneneinrichtung. So wurde in China bereits vor mehr als 2000 Jahren viel Wert auf eine harmonische und ausgewogene Gestaltung von Innenräumen gelegt. Das Feng-Shui, die Lehre der Harmonisierung des Menschen mit seiner Umwelt, stammt übrigens auch von dort.
Im 19. Jahrhundert entstanden im Zuge der Industrialisierung neue Wohn- und Arbeitsformen, die auch neue Anforderungen an die Inneneinrichtung stellten. So entstand der Stil des Historismus, der vergangene Stilepochen wie Renaissance oder Barock wieder aufgriff. Gleichzeitig entstanden neue Einrichtungsstile, wie der Jugendstil, der von organischen Formen und Ornamenten geprägt war.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich schließlich die moderne Architektur, die natürlich auch die Inneneinrichtung beeinflusste. Der Stil des Bauhauses setzte auf Funktionalität und die Reduktion auf das Wesentliche. In den 1950er und 1960er-Jahren entstanden dann schließlich weitere Stile wie der skandinavische oder der Pop Art-Stil, mit denen die meisten von uns vertraut sind. Besonders hervorgetan haben sich in den vergangenen Jahrzehnten die skandinavischen Länder, die für ihren minimalistischen Stil und die Verwendung natürlicher Materialien bekannt sind.
Ganz neu ist auch der sogenannte "Granny Chic" oder "Grandmillenial-Style", der sich durch viele Muster, Kitsch und Farben auszeichnet, sowie hochwertige Möbel in Erbstückqualität. Möbel aus echtem Naturstein, alte Gemälde und bunte Tapeten sind nur einige Beispiele für diesen neuen Einrichtungsstil, der auch von Martha Stewart praktiziert wird.
Und welche modernen Einrichtungsstile sind heutzutage am meisten vertreten?
Welche Einrichtungsstile gibt es?
Über die unterschiedlichen historischen Epochen, geografischen Regionen, kulturellen Traditionen und persönlichen Vorlieben haben sich über viele Jahrhunderte unzählige Einrichtungsstile hervorgetan. Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Stilen und Trends in der Inneneinrichtung, von minimalistisch und “clean” hin zu opulent und verspielt. Auch die ökologische Nachhaltigkeit spielt zunehmend eine Rolle, wodurch die Verwendung natürlicher Materialien und ressourcenschonender Produkte, wie der MAGNA Glaskeramik, immer wichtiger wird.
Einige Beispiele für moderne Einrichtungsstile sind der klassische Stil, der Landhausstil, der skandinavische Stil, der industrielle Stil und der Boho-Stil. Folglich möchten wir auf einige dieser Einrichtungsstile näher eingehen.
Skandinavisch – Klare Linien & Farben
Der skandinavische Einrichtungsstil, auch bekannt als „Nordic Design", ist ein Einrichtungsstil, der in den nordischen Ländern Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland entstanden ist. Der Stil zeichnet sich durch seine minimalistische Ästhetik, natürliche Materialien und helle Farben aus. In den 1930er-Jahren entstand der skandinavische Einrichtungsstil als Reaktion auf den damals vorherrschenden historischen Einrichtungsstil. Die skandinavischen Designer wollten eine neue Ästhetik schaffen, die funktionaler, einfacher und zugänglicher war. Der Einrichtungsstil wurde auch als Reaktion auf die dunklen und langen Wintermonate entwickelt, um eine warme und gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
Schließlich erlangte der skandinavische Einrichtungsstil in den 1950er-Jahren weltweite Bekanntheit durch die „Scandinavian Design-Ausstellung” in New York, die den neuen Stil einem breiten Publikum vorstellte. Der Stil wurde von vielen bekannten skandinavischen Designern wie Alvar Aalto, Arne Jacobsen, Verner Panton und Hans Wegner geprägt.
Diese Merkmale zeichnen den skandinavischen Einrichtungsstil aus:
- Helle und natürliche Farben wie Weiß, Beige und Grau
- Die Verwendung von natürlichen Materialien wie Holz, Leder und Wolle
- Einfache und funktionale Möbelstücke
- Klar definierte Linien und Formen mit einer minimalistischen Ästhetik
- Betonung von Licht und Raum
- Natürliche und organische Formen für Dekoration und Accessoires
Der skandinavische Einrichtungsstil ist ein zeitloser und eleganter Stil, der Funktionalität und Ästhetik vereint. Er ist ideal für Personen, die eine ruhige, entspannte und natürliche Atmosphäre schaffen möchten.
Ein Beispiel für den Nordic-Style
Unser Modell “Victoria” ist ein anschauliches Beispiel für den skandinavischen Einrichtungsstil. Das helle und simple Gestell aus Holz fügt sich unaufdringlich in diese Stilrichtung optimal ein.
Boho – Ethnien & Hippie Vibes
Der Boho-Einrichtungsstil, der sich durch eine entspannte und kreative Atmosphäre auszeichnet, ist von der Hippie- und Bohème-Kultur inspiriert. Dieser Stil kombiniert Elemente aus verschiedenen Kulturen, Epochen und Stilen, weshalb er oft bunt, unkonventionell und voller Texturen und Muster ist.
Der Begriff „Boho" stammt von „Bohème“ ab, einer Gruppe von Künstlern und Intellektuellen im 19. Jahrhundert, die eine anti-traditionelle, individualistische Lebensweise pflegten. Der Boho-Einrichtungsstil hat sich jedoch in den 1960er und 1970er-Jahren entwickelt, als die Hippie-Bewegung in den USA und Europa populär wurde.
Wussten Sie, dass Sienna Miller als eine der bekanntesten Prominenten den Boho-Stil erst so richtig in den Mainstream eingebracht hat? In den späten 1990er und frühen 2000er-Jahren wurde sie für ihren individuellen und unkonventionellen Stil bekannt, der viele Elemente des Boho-Stils enthielt. Besonders ihre Outfits während des Glastonbury-Festivals 2004, bei denen sie lange Maxikleider, Federschmuck, Häkelwesten und Cowboystiefel trug, prägten das Bild des Boho-Stils. Als Schauspielerin und Modell trug Sienna Miller auch in Filmen wie „Alfie“ und „Factory Girl" sowie auf Modenschauen für Marken wie Burberry und Mango den Boho-Stil weiter. Ihre entspannte, aber dennoch elegante Art, die Elemente zu kombinieren und verschiedene Stile und Muster zu mixen, beeinflusste viele Frauen und prägte den Boho-Stil für viele Jahre.
Diese Merkmale zeichnen den Boho-Einrichtungsstil aus:
- Kombination verschiedener Texturen, Mustern und Materialien wie Samt, Seide, Baumwolle, Leder, Metall und Holz
- Hinzufügen ethnischer und globaler Einflüsse wie marokkanische Teppiche oder mexikanische Keramikfliesen
- Verwendung natürlicher Materialien wie Pflanzen, Holz und Stein Vintage-Möbeln und -Accessoires, die charaktervoll und einzigartig sind
- Warme und erdige Farbtöne wie Orange, Braun, Rot und Gold sowie kräftige Farbakzente wie Pink, Türkis und Grün
Insgesamt ist der Boho-Stil ein kreativer und unkonventioneller Einrichtungsstil, der die individuelle Persönlichkeit und den künstlerischen Ausdruck betont. In den letzten fünf Jahren sieht man diesen Einrichtungsstil immer häufiger auch in Mainstream-Einrichtungsläden.
Interessant ist, dass sich der Boho-Stil in den vergangenen Jahren stark mit dem skandinavischen Einrichtungsstil vermischt hat. Dieser neue Stil hat auch schon einen eigenen Namen erhalten – man spricht vom “Scandi-Boho-Style”.
Ein Beispiel für den Boho-Einrichtungsstil:
Unser Modell “Lake Tahoe” lässt Boho-Herzen höher schlagen. Das Gestell aus Treibholz könnte glatt von einem Hippie gesammelt worden sein und die Platte aus echtem Naturstein ist der ideale Ort, um die nächste Reise in ein fernes Land zu planen.
Landhaus – Gemütlich & rustikal
Traditionell ländliche Elemente aus natürlichen Materialien in die Inneneinrichtung zu integrieren, ist der Ankerpunkt des Landhaus-Stils. Dieser Stil kann je nach Region und Kultur variieren, wobei bestimmte Merkmale typisch für den Landhausstil sind.
Diese Merkmale zeichnen den skandinavischen Einrichtungsstil aus:
- Verwendung natürlicher Materialien, wie Holz, Stein, Leinen und Baumwolle
- Farbpalette aus Naturtönen und gedeckten Farben wie Weiß, Beige, Braun und Grün
- Verwendung von rustikalen Möbeln oder Vintage-Stücken mit Patina
- Details und Accessoires ergänzt, die die ländliche Atmosphäre unterstreichen wie Blumen, Kerzen, antike oder rustikale Wanddekorationen, Tischwäsche, Kissen und Decken
Insgesamt zeichnet sich der Landhaus Einrichtungsstil durch eine warme, gemütliche und rustikale Atmosphäre aus. Er ist ideal für Personen, die eine entspannte und natürliche Umgebung schaffen möchten, die einen Kontrast zur Hektik des Alltags bietet. Der Landhaus-Stil wird oft mit einem Leben auf dem Land und einer Liebe zur Natur und Einfachheit in Verbindung gebracht.
Ein Beispiel für den Landhaus-Stil:
Unser Modell “Louisiana” ist ein Traum für alle Liebhaber des Landhaus-Stil. Auf diesem können Sie frisch gepflückte Blumen aus dem Wald abstellen und abends bei Kerzenschein ein Glas Wein genießen. Die gedrechselten Beine aus Holz sind verspielt und versprühen Charme im gesamten Wohnraum.
Industriell – Beton, Rost & Weite
Der industrielle Einrichtungsstil ist ein moderner Einrichtungsstil, der sich durch seine rohe, unverputzte und minimalistische Ästhetik auszeichnet. Der Stil ist von alten Fabrik- und Industrieräumen inspiriert und kombiniert Elemente wie Ziegelwände, Betonböden, Metallrohre sowie raue Holzelemente. Dieser Stil ist auch bekannt für seine Betonung von Funktionalität, Einfachheit und besonders bei Männern beliebt. Der Ursprung des industriellen Einrichtungsstils geht zurück auf die 1960er-Jahre in New York City, wo Künstler und Loft-Bewohner alte Fabrik- und Industrieräume zu Wohnungen umgebaut haben. In den 1980er und 1990er-Jahren wurde der Stil schließlich von Designern und Architekten aufgegriffen und weiterentwickelt.
Diese Merkmale zeichnen den Industrie-Einrichtungsstil aus:
- Unverputzte Ziegelwände, Sichtbetonböden und Rohrleitungen als Gestaltungselemente
- Verwendung von Designelementen aus Stahl, Eisen, Messing, Kupfer oder Aluminium
- Kombination von rauem Holz, Metall und Leder Betonung von Funktionalität und Einfachheit durch den Einsatz von industriellen Beleuchtungselementen wie Fabriklampen oder einfachen Glühbirnen
- Verwendung von Accessoires und Dekorationen aus Metall, Holz oder Leder
Der industrielle Einrichtungsstil, ist ein moderner und minimalistischer Stil, der durch seine rohe und urbane Ästhetik auffällt. Er ist ideal für Personen, die eine einfache, praktische und robuste Einrichtung bevorzugen, aber dennoch Wert auf Moderne und Individualität legen.
Ein Beispiel für den Industrial-Einrichtungsstil:
Das Modell „Rom” ist ein perfektes Beispiel für den industriellen Einrichtungsstil. Das rostfarbene Gestell und die simplen und klaren Linien dieses Couchtisches sind perfekt, um den schicken Tisch in ein Loft in New York abzustellen – oder bei Ihnen zu Hause.
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